Nachdem du dieses Gnan (Wissen des Selbst) erhalten hast, beginnst du alles zu sehen, was in deinem Inneren geschieht. Dieses innere Sehen gehört zur Sichtweise der erleuchteten Weltsicht. Nicht die vollständig erleuchtete Weltsicht, sondern ein Bruchteil davon. Du wirst negative Gedanken ebenso beobachten wie angenehme. Da du das nicht kontrollieren kannst, musst du nicht darauf achten, was gut und was schlecht ist. Was sehen die Gnanis also? Sie sehen die Welt als makellos. Der Gnani weiß, dass alles, was in der Welt geschieht, eine Entladung ist. Er weiss, dass die Welt nicht zu beschuldigen ist.
Selbst die Beleidigungen, denen du begegnest, oder der Streit mit deinem Chef, sind lediglich nur die Entladungen von vergangenem Karma; dein Chef ist nur ein 'Instrument'. Niemand auf der Welt kann verantwortlich gemacht werden. Alle Fehler, die du siehst, sind deine eigenen. Da ist der große Irrglaube* und die Fehler.
*Irrglaube: Damit ist die ursprüngliche falsche Überzeugung 'Ich bin Chandubhai' gemeint. Dadashri unterscheidet zwischen diesem grundlegenden Irrglauben, dem Kardinalfehler, und den Fehlern, die er nach sich zieht. Ersteren kann nur der Gnani entfernen, die Fehler gilt es dann selbst zu sehen.
1) Spiritualität ist keine Handlung, sondern eine Sichtweise. Die Sichtweise weltlicher Menschen ist auf das weltliche Leben gerichtet, doch 'dies' hier ist die spirituelle Sichtweise. Nachdem der Gnani Purush (der Erleuchtete) die Sichtweise verändert hat, beginnt man, die Spiritualität auf ganz neue Weise zu sehen.
2) Alle Religionen sind richtig, aber die Religion, die nachfragt 'Wer bin ich?' und 'Wer ist der Handelnde?', ist der letzte und höchste Pfad der Religion. Die Religion, die dieses 'Wer' kennt, ist die abschließende, vollkommene Religion.
Buch: Die makellose Sicht (Seite 47, Absatz 6; Seite 48, Absatz 1-2)
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Q. WIE KANN ICH MIT MEINEM INTELLEKT UMGEHEN, ER ZEIGT MIR IMMER WIEDER DIE FEHLER DER ANDEREN AUF?
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