WEITERE FRAGEN

Wie kann man frei von der Angst vor dem Tod werden?

Fragender: Ich habe keine Angst vor dem Sterben, aber ich habe Angst, während des Sterbens Schmerzen zu erleiden.

Dadashri: Was für Schmerzen?

Fragender: Physische Schmerzen (Vyadhi).

Dadashri: Was gibt es da zu fürchten? Ist es nicht Vyavasthit (sich bedingende Umstände)? Wenn es in deinem Vyavasthit ist, blind zu werden, wirst du blind werden. Warum sollte man Angst davor haben? Da Du jetzt Vyavasthit akzeptiert hast, brauchst du keine Angst mehr zu haben. Nichts wird Dich beeinträchtigen. Bleibe in einem furchtlosen (Nirbhay) Zustand.

Fragender: Die Angst davor, Schmerz zu erleiden, ist weiterhin da.

Dadashri:
Wenn es kein Leiden (Vedana) geben wird, warum sollte man sich davor fürchten? Leiden kommt zu denen, die Angst davor haben. Wie kann es Leiden geben für diejenigen, die furchtlos sind? Das ist nur dein 'vanisches Gepäck' (besondere Eigenschaften einer Vania-Kaste), ist es nicht so? Es ist sehr zart und schüchtern.

Fragender: Ich hatte die letzten zwei Tage Kopfschmerzen, die unerträglich waren.

Dadashri: In dem Moment, wo du sagst: „Ich kann es nicht mehr ertragen", nimmt es dich in Besitz. Was du sagen musst ist: „Chandubhai*, hast du schlimme Kopfschmerzen? Ich massiere dir den Kopf und der Schmerz wird zurückgehen." Aber es wird von dir Besitz ergreifen, wenn du sagst: „Ich habe Kopfschmerzen." Das ist ein großes 'Gespenst'.

Fragender: Ich mag die Erfahrung von Freude (Shata-Vedaniya), und die Erfahrung von Schmerz (Ashata-Vedaniya) mag ich nicht.

Dadashri:
Es ist Chandubhai, der es mag, nicht wahr? 'Du' (das Selbst) solltest Chandubhai sagen, dass er sein 'Wörterbuch' ändern soll. Das Schmerzliche wird Freude bringen, und das Angenehme wird Schmerz bringen. Das Angenehme und das Schmerzliche sind beides Täuschungen des Verstandes. Spüre, wie diese Worte von mir für dich passen, und dann versuche es. Und wenn sie dich auch nur im Geringsten berühren, dann komm und erzähle es mir.

Fragender: Ich stelle dir diese Frage, um eine Lösung dafür zu finden.

Dadashri: Du solltest mich fragen und dann tun, was ich dir sage. Das ist die einzige Lösung! Nimm das Leiden nicht auf dich, indem du sagst: „Es tut mir weh.“ Wenn jemand dich fragen würde: „Was ist los mit dir?“, solltest Du sagen: „Mein Nachbar hat Kopfschmerzen und ich bin mir dessen gewahr.“ Bist Du überzeugt davon, dass 'dies' dein Nachbar (Chandubhai) ist, bist Du (das Selbst) nicht überzeugt davon?

Fragender: Ja.

Dadashri: Warum dann all das schmerzhafte Leiden? Wenn der Nachbar weint, musst Du dann mit ihm weinen? Konflikte mit den Nachbarn sind unvermeidlich. Übrigens, wer hat keine Konflikte mit seiner Ehefrau? Warum solltest Du weinen, wo Du nicht einmal verheiratet bist? Nur die Verheirateten weinen. Du bist nicht verheiratet, noch bist Du verwitwet. Warum solltest Du weinen? Im Gegenteil, Du solltest versuchen, den Nachbarn zu beruhigen, indem Du ihm sagst: „Lieber Freund, weine nicht. Mach dir keine Sorgen. Ich bin bei dir, also weine nicht und mach dir keine Sorgen.“ Dies solltest Du sagen.

*Chandubhai  = Wann immer Dadashri den Namen Chandubhai oder den Namen der Person, die er anspricht, verwendet, sollte der Lesende seinen Namen für das genaue Verstehen einsetzen. 

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